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Warning: session_start(): Cannot start session when headers already sent in /www/htdocs/w016f8be/das-bemalforum.de/includes/vb5/frontend/controller/page.php on line 71 Pflegenotstand hoch 1000 - Das-Bemalforum

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Pflegenotstand hoch 1000

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    Pflegenotstand hoch 1000

    Hallo alle zusammen,

    Ich lebe noch und fühle langsam einen gewissen Druck mal hier Bescheid zu sagen warum man nichts mehr hört und sieht von mir.

    Tja also das bei mir auf der Arbeit die Hölle los ist, habe ich ja schon früher im Laufe diesen Jahres erwähnt, aber seit einigen Monaten ist bei uns alles absolut am Limit und zwar dauerhaft und unrettbar.

    Für die, die es noch nicht mitgekriegt haben: Ich arbeite in der Behindertenpflege allerdings nicht beim Pflegedienst sondern im Rahmen eines Arbeitgebermodells auch "Persönliche Assistenz" genannt. D.h. ich pflege zwar nur eine Person, mache aber dafür schlicht alles. Mit alles ist wirklich alles gemeint. Haushalt, Papierkram, Pflege, Einkaufen, bei allem helfen und assistieren was meine Chefin braucht und das ist mal echt ein Haufen.

    Ist also auch ganz gut anstrengend und stressig und normal besteht unser Team aus 10 bis 12 Leuten unter denen sich die durchschnittlichen 750 Stunden die so ein Monat hat aufteilen. Ich arbeite in einer 24 Stunden Assistenz was bedeutet jede Stunde des Tages muss besetzt sein. Es handelt sich obendrein um komplizierte Behandlungspflege die normal nur von examinierten (teuren!!!!!) Kräften ausgeführt werden darf. In der Assistenz gelten aber Sonderregelungen also dürfen wir das ausführen, unsere Chefin, die wir auch pflegen entscheidet das also selber wer sie pflegt.

    Finanziert wird das vom Sozialamt, die normalerweise einen Pflegedienst bezahlen müssten was sie round about 4000 Euro mehr jeden Monat kosten würde als unsere Assistenz.

    Die letzten Monate wurde unser Team immer weiter dezimiert und nun sind es nur noch 4 Leute und eine davon ist sogar akut krank und kommt trotzdem zur Arbeit, weil wenn nicht.......ja und ich bin auch die letzten Monate mehrfach krank gewesen und war trotzdem auf der Arbeit. Ich gehe hier also freizeit technisch und körperlich voll auf`m Zahnfleisch und das ist der Grund warum man hier nix mehr hört und sieht von mir. Pflegenotstand hoch 1000.

    Malen??? Haha. Nee. Geht gar nicht. Wenn ich mal frei habe liege ich in meinem Sessel vor`m Fernseher, mache das Allernötigste und das war`s ja dann schon wieder.

    Also ich habe euch nicht vergessen, ich bin nicht abgehaun, ich habe auch nicht wieder mit dem Malen aufgehört, jedenfalls nicht absichtlich und freiwillig ich bin nur absolut verhindert und kann nichts mehr tun ausser mit meiner letzten Kraft zu versuchen den Dezember auf der Arbeit noch rumzukriegen und zu beten dass wir endlich mal Personal finden!!!!!

    Niemand will das noch machen und schon gar nicht für das Geld. Meine Chefin ist unschuldig, die versucht ja schon Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen dem Amt klar zu machen das wir dringenst mehr Budget benötigen, damit die Leute besser bezahlt werden können und wir endlich mal eine echte Chance bekommen jemanden zu finden, aber das Amt......ich darf das nicht im Internet breit treten, aber ihr könnt`s euch denken.

    Ich würde wirklich mal gerne wieder gucken was ihr so macht hier und ich vielleicht geht das sogar diesen Monat, weil Chefin uns jetzt natürlich extremst schonen muss, damit wir das packen was da vor uns liegt im Dezember. Von daher kann ich vielleicht ja doch auf der Arbeit während meiner Nachtwachen mal hier reingucken.

    Versprechen kann ich es aber nicht. Mal sehen.

    Ich wollte mich hier also nur mal eben kurz melden und Bescheid sagen was bei mir so los ist. Ja und wie das mit der Pflege so ganz im Allgemeinen weiter gehen soll in diesem Land ist mir ein Rätsel. Das wird wirklich jetzt höchste Zeit dass die Politiker sich auf dieses Thema stürzen und zwar ganz, ganz schnell. Hier bricht grade überall alles zusammen. Diese absolut untragbaren Zustände herrschen also grossflächig und dauerhaft. Wir lassen hier bald die ersten Leute verrecken, weil wir sie nicht mehr am Leben erhalten können. Das macht mir Angst.

    LG Yvonne
    Sergio Walgood - Timeshift Lapse
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    #2
    AW: Pflegenotstand hoch 1000

    Liebe Yvonne,

    schön, dass du dich in deiner momentan so stressigen Lage auch noch hier meldest und dich um die Community kümmerst. Ich lese immer gerne deine ausführlichen Beiträge. Ich hoffe für dich und deinen Stand das beste und drücke dir die Daumen, dass sich eure Lage bald bessert. Ich wünsche dir alles Gute und freue mich dann doppelt, wenn wir vielleicht im neuen Jahr mal wieder etwas von dir hier bestauenen dürfen.

    Halt die Ohren steif!
    Motivation ist der kleine schwächliche Bruder der Disziplin.

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      #3
      AW: Pflegenotstand hoch 1000

      @Cyn: Ich danke dir, ja also im Moment haben wir 2 neue Bewerberinnen, jedoch wir hatten auch im Laufe des Jahres Bewerberinnen, beim Vorstellungsgespräch kam dann aber meist heraus, dass die Leute dermassen unflexibel sind dass der Job eigentlich nicht für sie in Frage kommt. Andere maulten rum es wäre ihnen zu wenig Geld (da frage ich mich warum sie überhaupt zum Vorstellungsgespräch kommen, weil das ja in der Annonce erwähnt ist), ja und dann haben wir sogar noch angefangen die ersten einzuarbeiten und davon sind uns alleine 3 während der Einarbeitung abgesprungen aus fadenscheinigen Gründen aber wir vermuten mal dass die erkannten dass Pflege recht anstrengend ist. Also ist die Vorfreude auf unsere 2 neuen Bewerbungen vorläufig gedämpft denn das heisst ja leider noch gar nichts.

      Aber insgesamt hoffen wir dass die Lage ab Januar tatsächlich wieder besser wird, weil der Jahresbeginn erfahrungsgemäss günstig ist für Neueinstellungen. Danke für`s Daumendrücken und wie gesagt ich guck mal ob ich in einigen der zahllosen Nachtwachen, die ich diesen Monat habe doch soviel Ruhe habe das ich hier mal wieder gucken kann. Möglicherweise müsste ich mal lernen mich kürzer zu fassen haha.
      Sergio Walgood - Timeshift Lapse
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        #4
        AW: Pflegenotstand hoch 1000

        Alles Gute, Yvonne. Lass Dich nicht unterkriegen.

        Und: ja, ab und an reicht auch mal ein Satz zwischendurch ;-) - aber manchmal steht das "echte Leben" im Weg...

        LG, D.

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          #5
          AW: Pflegenotstand hoch 1000

          Normalerweise halte ich mich bei solchen Themen raus. Aber meine Ex war Altenpflegerin und daher weiß ich, diese Jobs sind so ziemlich das Härteste was man sich vorstellen kann. Es ist eine Schande, dass ausgerechnet die, von denen die schwächsten abhängig sind, so mies behandelt werden.
          Wir suchen z.Z. einen Pflegeplatz für eine schwer demenzkranke Person. Platz wäre vorhanden, eine ganze Etage steht im Haus der Kurzzeitpflege leer. Aber es finden sich keine Leute. Wundert mich nicht, bei den Bedingungen. Deutschland geht es ja sooo gut, hört man immer wieder, aber für so etwas ist angeblich kein Geld da.
          So, ich höre jetzt auf, bevor ich mich noch aufrege.

          Kopf hoch, Vhaidra! Ich drück die Daumen, dass ihr bald brauchbare Verstärkung bekommt.

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            #6
            AW: Pflegenotstand hoch 1000

            Oh man, das hört sich schwierig, stressig und kompliziert an.
            Ich hoffe, dass ihr mittelfristig gute Pflegekräfte bekommt, kurzfristig scheint ja nix zu klappen.

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              #7
              AW: Pflegenotstand hoch 1000

              @Ildfus: Tja genau das war`s was ich mich gefragt habe, ob es besser ist ab und zu mal einen kurzen Satz zu posten und leider nicht dran bleiben können am Thema oder es eben dann ganz sein zu lassen mit dem posten, wenn man ja doch nicht dran bleiben kann. Der Satz zwischendurch hätte den Vorteil dass ich überhaupt noch was beitragen kann, wenn auch eher wenig. Ich werde es versuchen :-D

              @Farbpumpe: Die Lage ist sehr viel schlimmer als wir alle annehmen. Habe das mal gegoogelt also den Begriff "Pflegenotstand 2017" nur um mich mal auf den Stand der Dinge zu bringen wie schlimm es denn jetzt aktuell ist und das ist bereits total horrormässig und zu erwarten das es im totalen Disaster endet wenn nicht sofort alles Erdenkliche dagegen unternommen wird. In den letzten Jahren haben Zehntausende (!!!) ausgebildete Pflegekräfte den Beruf verlassen. Es gibt fast nur noch unausgebildete Kräfte, weil die examinierten Kräfte sich sprichwörtlich vom Acker gemacht haben in den letzten Jahren. Das Einzige was jetzt noch helfen kann ist eine drastische Lohnerhöhung.

              Was viele nicht wissen: Pflege ist arschteuer!!! Ein Tetraplegiker (Arme und Beine gelähmt) kostet Krankenkassen und Staat round about 15 000 - 19 000 Euro im Monat (kein Schreibfehler) Das ist heftig und wenn die Löhne so erhöht werden wie sie müssten, dann würde das alles 22 000 Euro im Monat oder mehr kosten. Ich kann also schon verstehen, das man hier versucht zu sparen wo es nur geht, nur: Das funktioniert nicht.

              @Ocarina: Naja noch geben wir nicht auf, aber wir sind mit den Kräften am Ende. Länger also ein bis maximal 2 Monate halten wir das hier nicht mehr aus. Bin im Sommer diesen Jahres sogar schwer erkrankt wegen dem Stress und musste mich krank weiter zur Arbeit schleppen.

              Inzwischen habe ich mein Leben komplett umgekrempelt damit ich das gesundheitlich hier alles noch schaffe was bedeutet: Keine Fertig Nahrung mehr, tonnenweise frisches Obst und Gemüse, abnehmen, diverse Nahrungsmittel Ergänzung, nur noch Wasser trinken, Zucker meiden und meine spärliche Freizeit damit zubringen meine Gesundheit zu pflegen mit Yoga und Meditation um zu entstressen.

              Kurz: Wenn ich frei habe kümmere ich mich nur noch und ich meine nur noch um meine Gesundheit. Deshalb liegt alles andere brach was sonst so Freude bereiten würde. Das ist kein Leben mehr und ich kann das nicht endlos fortsetzen. Meine sozialen Kontakte liegen brach, ich kann nicht mal meine Familie besuchen, habe keine Zeit zum Arzt zu gehen, sämtliche meiner Hobbies, alles was ich sonst noch so tun müsste und worum ich mich kümmern müsste liegt brach seit Monaten. Das ist nur noch arbeiten, schlafen, essen, duschen, Gesundheitspflege. Mehr gibt mein Leben seit April diesen Jahres nicht mehr her. War im Sommer so gut wie gar nicht draussen und weiß auch kaum noch wie das Tageslicht aussieht.

              Ich erzähle das, damit klar wird warum keiner mehr diesen Job machen will, weil es nicht geht, so kann kein Mensch leben. Das ist aber nicht nur für mich aktuell Realität sondern für fast alle, die in Pflegeberufen arbeiten. Bei der höheren Bezahlung geht es mir noch nicht mal um mich selbst (also dass ich jetzt unbedingt mehr Geld will) sondern darum das man mit einem höheren Gehalt ja Leute dazu bringen könnte hier zu arbeiten und damit hätte mein Martyrium ja ein Ende. Wenn ich bloss meine gewohnten 130 bis 150 Stunden im Monat arbeiten bräuchte wäre ja alles super. Ich arbeite jetzt im Dezember 240 Stunden (auch kein Schreibfehler) und das alles nur in Nachtschichten. Glaube nicht dass, das noch erlaubt ist, aber wenn ich es nicht tue kommt meine Chefin erst notfallmässig ins Krankenhaus und danach ins nächstbeste Heim, wo sie dann vor sich hin vegetieren kann. Der Druck es weiter zu machen ist also enorm hoch.

              Tja und genau das wird ausgenutzt von Krankenkassen und Sozialamt, das man ein Mensch ist mit Gefühlen, der es nicht fertig bringt andere vor die Hunde gehen zu lassen und das ist die Schweinerei. Würde es hier um tote Materie gehen, würde ich den Krempel einfach hinschmeissen und gehen. Hier geht es aber um ein Menschenleben das in den Händen von 4 Leuten liegt die bereits auf den Brustwarzen kriechen.

              Ein Gutes hatte der Ganze Stress aber bis jetzt. Mal einen Moment lang wenigstens keine Geldsorgen mehr (bei durchschnittlich 200 Std. oder mehr im Monat ja kein Problem) und mein Leben in Richtung Gesundheit so dermassen geändert und auf den Kopf gestellt das ich auch nach dem Stress (wenn das alles vorbei ist was ich ja hoffen will) noch bedeutend davon profitieren werde. Falls ich es überlebe haha. Gesetzt der Fall. In Japan haben sich ja schon Leute tot gearbeitet das wird hier also auch bald soweit sein.

              So. Heute schaffe ich es nicht mehr hier noch was anderes zu gucken, morgen bestimmt auch nicht aber am Wochenende habe ich aus Versehen frei da könnte es ja vielleicht klappen. Immerhin wisst ihr jetzt was bei mir los ist. Hatte echt schon ein schlechtes Gewissen, dass ich mich die ganze Zeit nicht gemeldet habe, was aber auch daran lag das ich jeden Monat dachte: "Nächsten Monat stellen wir bestimmt jemanden ein" haha. Tja. Nun geht das aber schon über ein Jahr so und richtig krass isses hier seit April diesen Jahres und seitdem wurde es von Monat zu Monat nur schlimmer statt besser, weil uns nämlich jetzt auch noch die eigenen Leute weggelaufen sind wegen der andauernden Überstunden und weil sie über ein Jahr keinen Urlaub hatten. Nun sind nur noch die ganz Harten hier übrig und die, die es eben nicht fertig bringen alles den Bach runtergehen zu lassen um den eigenen Arsch zu retten. Soviel kann man also auch festhalten das wir nur noch unsere besten Leute haben. Ein Top Team, nur leider zuwenige.

              LG Yvonne
              Sergio Walgood - Timeshift Lapse
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                #8
                AW: Pflegenotstand hoch 1000

                Ich habe lange gezögert, ob ich hier was schreiben soll. Denn da kämpfen zwei Seelen in meiner Brust. Einmal haben wir eine schwerbehinderte Tochter im Rollstuhl und ich weiß, wovon Du redest Yvonne und finde es eine Sauerei, was da im Pflegebereich gemacht wird. Zudem hat unsere Tochter nun die Ausbildung zur Betreuungskraft nach § 87b gemacht und hat, weil sie im Rollstuhl sitzt, erst mal keine und nun schließlich nur eine befristete 12 Stunden-Stelle bekommen. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist folgende Tatsache: Solange es Leute wie Dich, Yvonne, und deine Kolleginnen gibt, wird sich in diesem System nichts ändern. Du schreibst schon richtig: Das System nutzt Euch aus und lebt gut davon. Und Ihr geht kaputt. Aus Sicht der Politik, der Krankenkassen und des Sozialamtes funktioniert es doch so. Erst wenn alle das Handtuch schmeißen, findet vielleicht ein Umdenken statt.

                Yvonne, bitte nicht falsch verstehen. Aber ich war Personalrat und bin engagierter Gewerkschafter und ich weiß, wie die Ergebnisse solcher Ausnutzung aussehen. Ich weiß aber auch, dass engagierte Leute sich sehr, sehr schwer tun, frühzeitig die Grenze zu ziehen und auch mal mit den gleichen Bandagen, wie die Gegenseite zu kämpfen und gerade dann ist es schwer, wenn es, wie in der Pflege, um Menschen geht
                Sockelshop vom Zwerg vom Nettenscheid

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                  #9
                  AW: Pflegenotstand hoch 1000

                  Zur Sozialpolitik möchte ich mich hier nicht äußern, das tut mir nicht gut.

                  Ich möchte aber mal schnörkellos meine Sichtweise zu deiner Situation schreiben. Dabei ist dies explizit nur meine begrenzte Sicht auf deine Situaiton und Fantasien, was da noch so alles dran hängt. Vielleicht ist ein hilfreicher Gedanke für dich dabei, dann freut mich das, ansonsten kannst du das alles auch gerne als eine Meinung im Internet abtun, die mit dir und deiner Situation nichts zu tun hat.

                  Falls ich es überlebe haha.
                  Das finde ich nicht witzig, sondern sehr besorgniserregend!
                  Via Ferndiagnose würde ich mal sagen, dass dein Burnoutrisiko gerade extrem hoch. Ich spreche aus Erfahrung. Auch wenn du super gut erkannt hast, dass du dich um deine Gesundheit kümmern musst, kann so ein Dauerzustand irgendwann zu viel sein. Der Bruch passiert dann ganz plötzlich aber dafür langanhaltend. Dazu reichen den meisten die 6-8 Wochen in der Klinik zur Regeneration nicht aus, gehen danach aber wieder arbeiten statt sich weiterhin krank schreiben zu lassen. Der nächste Ausfall ist dann wieder vorprogrammiert. Ich kenne im Freundeskreis leider sehr viele, die mehrere Monate, teils mehrere Jahre ausgefallen sind, oder immer noch nicht wieder auf den Beinen sind.

                  Ich finde es löblich, wie du an deiner Verantwortung gegenüber deinem Patitenten festhältst. Zur Zeit scheinst du das marode System mit zu unterstützen und am Laufen zu halten. Wenn du erst mal ausfällst, dann reißt du ein weiteres Loch in die Pflege (und das dann ganz plötzlich). Zur Zeit opferst du nach meiner (natürlich sehr begrenzten) Ansicht dein Leben für ein anderes. Vielleicht wäre es an der Zeit die Reißleine zu ziehen und dir einen Job zu suchen, der dir Zeit zum Leben lässt.
                  Die Welt sollte mehr so sein wie meine Filterblase.

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                    #10
                    AW: Pflegenotstand hoch 1000

                    Uli beschreibt diese „Rattenfalle“ sehr gut. Eigentlich müssten sämtliche Pflegekräfte den Scheiß kollektiv hinschmeißen. Generalstreik. Aber es hängen Leben dran, darum geht es nicht. Diese Zwickmühle nutzt die Politik schamlos aus, auf Kosten der verbliebenen Kräfte und der Patienten. Die Kassen profitieren sogar davon: weniger Mitarbeiter, geringere Kosten.
                    Das ist alles so zynisch und menschenverachtend… ich klinke mich jetzt besser wieder aus.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Pflegenotstand hoch 1000

                      Ohh yehh...tut mir leid
                      http://bottegamoderna.blogspot.de/


                      Kommentar


                        #12
                        AW: Pflegenotstand hoch 1000

                        Gut von dir zu hören.
                        Schlecht zu hören, wie die Dinge liegen.

                        Bring dich nicht um!

                        Zum Thema Pflegenotstand (bin ja auch aus der Branche) sage ich nur ganz wertfrei und rein den Ist-Zustand beschreibend 3 Dinge:
                        Den Pflegenotstand gibt es seit 20+ Jahren. In den letzten zwei Jahren hat die Politik gezeigt, daß sie sofort 20 Milliarden extra pro Jahr aus dem Hut zaubern kann, wenn sie es will. Und irgendjemand wählt schließlich immer wieder die selben Leute ins Amt.
                        ...

                        Ich drück dir die Daumen. Paß auf dich auf!

                        Gruß NogegoN
                        GODZILLA :!: World Destruction Tour 2016

                        Sternenstaub - Wo Feen und Magier ihre Utensilien finden. Der Wegweiser für jedermann auf meiner Werkbank.
                        2017 Kein Modell fertigbekommen. Nichts. Nada. Zip. 2018 7 FoW Panzer und ein Dorf..

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                          #13
                          AW: Pflegenotstand hoch 1000

                          Ach ja seufz, ist alles richtig was ihr schreibt.

                          @Ulrich: Nee ich verstehe dich schon nicht falsch, was glaubst du was mir alles grade so im Kopf rumgeht zu der ganzen Sache. Klar, man müsste eigentlich die Arbeit niederlegen, aber das geht einfach nicht. Meine Chefin würde so einen Streik schlicht nicht überleben und das ist kein Witz. Der Streik dürfte nicht länger als maximal 3 Stunden dauern. Bei vielen anderen dürfte er vielleicht noch nicht mal 30 Minuten dauern. Keine Ahnung, aber zu solchen Konditionen kann ein menschliches Wesen einfach nicht streiken. Man sagt ja Autisten hätten keine Empathie, aber wenn das selbst für einen Autisten unvorstellbar ist einen Menschen, der ohne sein Hilfe sterben würde, sterben zu lassen für einen Streik, ja dann kriegt ein voll empathischer neurotypischer Mensch das ja schon gar nicht hin. Das ginge gegen jede normale, soziale, menschliche Natur. Keiner der normal tickt und nicht zufällig Soziopath ist würde das tun.

                          Man müsste also langsam mal einsehen, dass hier andere Maßnahmen ergriffen werden müssten und zwar von den Verantwortlichem im Sinne des Wortes. Amen.

                          Aber nochmal zu unserem speziellen Fall hier. In unserem Fall, also bei der Assistenzstelle wo ich beschäftigt bin, würden wir dem System ja sogar noch in Hände arbeiten, wenn wir hinschmeissen würden. Wenn wir hinschmeissen, dann kommt meine Chefin erstmal ins nächstbeste Heim, wo ein Platz frei ist und damit kostet sie das Amt direkt schon nur noch die Hälfte von dem was jetzt gezahlt wird.

                          In Zahlen, monatlich, bei einem vergleichbaren Fall wie bei meiner Chefin:

                          Pflege im Heim: Ca. 7000-8000 Euro
                          Pflege durch Persönliche Assistenz (was ich mache) ca. 15 000 Euro
                          Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst mit 24 Std. Rufbereitschaft ca. 19 000 Euro
                          Pflege durch einen ambulanten Pfegedienst mit 24 Std. Rufbereitschaft plus 12 Stunden Assistenz am Tag ca.24 000 Euro

                          Und jetzt kommt`s: Hier im Haus wohnt einer der das letzte Pflege System hier auf der Liste hat also das für ca. 24 000 Euro. Der hat in etwa die gleichen Einschränkungen wie meine Chefin, wohnt direkt über uns, ergo muss der auch beim gleichen Amt sein

                          Diese Info habe ich allerdings erst heute Nacht durch Smalltalk (jaaa kann ich auch, wenn ich muss haha) mit einem Pfleger vom Pflegedienst (der hier im Haus ist und die anderen betreut) bekommen, aber mit der Info konfrontieren wir nächste Woche das Amt. Schaun wir mal was die dazu sagen. Jo und wenn das auch nicht funzt dann nehmen wir uns halt mal wieder einen Anwalt. Ohne Anwalt geht ja absolut rein gar nichts im Leben eines Behinderten. Da kriegste nicht mal sterile Tupfer von der Krankenkasse, also ihr könnt euch echt nicht vorstellen was für ein Stress meine Chefin wegen jedem kleinsten Pipifax hat sobald das auch nur um einen einzigen Euro geht.

                          @Butch: Ja ich weiß. Ich kenne mich aus mit Burnout. Im Sommer war ich nah dran und habe meiner Chefin auch gesagt dass bei mir jetzt Ende der Fahnenstange ist, dass ich nicht mehr kann und kündigen muss, wenn kein Wunder geschieht.

                          Dann hat sie ganz Hamburg abtelefoniert und aus den hintersten Ecken ehemalige Assistentinnen von uns gekratzt und gefragt ob die uns ein bißchen zumindest aushelfen können in unserer Not und da haben sich dann einige bereit erklärt und uns geholfen ab August und somit hatte ich mal so 2 bis 3 Monate etwas mehr Ruhe und in dieser Zeit habe ich mich wieder aufgepäppelt und jetzt im Moment geht es eigentlich, nur das wird halt auch wieder nicht lange halten bei dem aktuellen Stunden Pensum.

                          Aber keine Angst, ich kriege das mit wenn echt Ende ist und halte auch kurz vorher an und nicht erst 3 Meter nach dem Stop Schild, das musste ich mir im Laufe meines Lebens angewöhnen. Ich bin guter Dinge, da wir ja nun wissen wie ungleich das Amt bezahlt, dass wir sie damit bei den Eiern packen können :mrgreen: Joooo und wenn nicht wir, dann eben unser Anwalt. Cool bleiben und abwarten

                          @Farbpumpe:
                          Zitat von Farbpumpe Beitrag anzeigen
                          Das ist alles so zynisch und menschenverachtend….
                          Signed.

                          @Shiraga:
                          :freunde:


                          @Nogegon:
                          Ach ja, wär`ich nur Arzt geworden *duck und wech* : Warum du noch kein Burnout hast ist ja das Einzige was mich wundert. Schön auch von dir zu hören :D Mit mehr Freizeit, gerne auch mal wieder Tel. aber im Moment habe ich da keine Meinung drauf, wenn ich frei habe, da will ich nur noch mein Hirn ausschalten.

                          @All:
                          Ich danke euch allen für euer Interesse und für das nette, wenn auch ernste Gespräch, ich halte euch hier auf dem Laufenden. Bin ja echt gespannt was für Blüten das alles noch treibt. Seit letzter Nacht bin ich aber echt wieder gut drauf....24.000 Euro zahlen sie dem im zweiten Stock ts und bei uns scheissen sie sich an, weil wir 15 000 statt 13 300 wollen, also nur knapp 1700 Euro mehr als bisher bräuchten um das alles hier zu retten (im Übrigen schaffen wir hier 10 bis 13 Arbeitsplätze, also normalerweise, was ja so scheisse auch nicht ist) ... das kann doch echt nicht wahr sein oder? Ich glaub`ich frage den aus`m zweiten Stock mal wie sein Anwalt heisst.

                          LG Yvonne
                          Sergio Walgood - Timeshift Lapse
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                            #14
                            AW: Pflegenotstand hoch 1000

                            Wer sagt, daß ich den nicht habe? Hat mich dieses Jahr erwischt. Mußte sogar eine Überlastungsmeldung an den AG abgeben. Das geht einfach nicht, daß die ganze Leitung weg ist und ich die Klinik allein leite; also neben meiner üblichen Arbeit. Bin gerade dabei, eine Streßerkrankung mit Entstressen zu entschärfen. Viel schlafen, Spaziergänge, kein Kaffee mehr. Keine Verpflichtungen. Eine Woche Pause.
                            Das -Warum- der Überlastung haben wir grad die Woche rausgefunden. Wir treten auf allerhöchsten Wunsch (Deutsche Rentenversicherung) eine neue Schneise in die soziale und gesundheitliche Versorgungslandschaft, mit einem Konzept, auf dem mein Name steht :mrgreen: , und der Laden brummt so richtig. An sich gut, weil wir wieder schön schwarze Zahlen schreiben, aber jetzt ist es wirklich an der Zeit, die Arbeit anders zu organisieren, denn sonst hält das keiner lange durch. Ich zumindest nicht. Da denke ich also grad drüber nach. Ich schätze aber, daß ich meine Probleme mit meinem AG zusammen gelöst bekomme. Bei deinen Problemen sieht es grad eher nicht danach aus...

                            Paß auf dich auf.
                            Gruß NogegoN
                            GODZILLA :!: World Destruction Tour 2016

                            Sternenstaub - Wo Feen und Magier ihre Utensilien finden. Der Wegweiser für jedermann auf meiner Werkbank.
                            2017 Kein Modell fertigbekommen. Nichts. Nada. Zip. 2018 7 FoW Panzer und ein Dorf..

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                              #15
                              AW: Pflegenotstand hoch 1000

                              Ich kann dich sehr gut verstehen. Das Gefühl, dass jemand auf dich angewiesen ist, kenne ich ziemlich gut. Ich bin mit einer debpressiven Mutter aufgewachsen. Vieles in meinem Leben Stand unter dem Damokles Schwert, wenn ich X nicht mache, bringt sie sich um. Wenn man das allerdings zuende denkt, müsste ich wieder bei ihr einziehen und neben ihrem Bett schlafen. Also muss irgendwo eine Grenze gezogen werden.

                              Mit meinem ganzen Mitgefühl für dich und deine Situation möchte gleichzeitig zu:
                              Meine Chefin würde so einen Streik schlicht nicht überleben und das ist kein Witz. Der Streik dürfte nicht länger als maximal 3 Stunden dauern.
                              anmerken, dass deine Chefin immer noch die Möglichkeit hat, den Notdienst zu rufen (oder du vorher). Dein Gefühl dazu würde wahrscheinlich extrem gräßlich sein. Aber die Verantwortung für das Überleben deiner Chefin kann und darf nicht nur an dir liegen. Ich glaube fest daran, dass es für dich Handlungsmöglichkeiten gibt, die nicht zum Tod deiner Chefin führen!

                              Schön, wenn du für dich sorgst. Und wenn sich jetzt auch noch Türen öffnen wie es besser für dich (und deine Chefin) wird, ist das wirklich toll.
                              Die Welt sollte mehr so sein wie meine Filterblase.

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