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Warning: session_start(): Cannot start session when headers already sent in /www/htdocs/w016f8be/das-bemalforum.de/includes/vb5/frontend/controller/page.php on line 71 [Das schwarze Auge] Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See - Das-Bemalforum

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[Das schwarze Auge] Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

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    #16
    AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

    Sehr toller Bericht und viele tolle Ideen!

    Außerdem mag ich deinen Humor und deine Art zu schreiben! Liest sich einfach super!

    Kommentar


      #17
      AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

      Ich muss ein fürchterliches Geständnis eingestehen: Ich habe gelogen! Es ist noch nicht alles gepostet, was in dieser Woche passiert ist. Das Schiff bedarf auch zweier Bearbeitungssgänge, die mit Aufbauten nichts zu tun haben. Es geht einerseits um die Grätings und andererseits um die Fenster. Also frisch ans Werk!

      Frei nach Wikipedia handelt es sich bei einem Gräting um einen "begehbaren Gitterrost. Ursprünglich dienten hölzerne Grätings dazu, auf Schiffen Luken im Deck sicher abzudecken, während Frischluft und Licht hindurchgelangen konnten". Auf der Pirate Hunter von Old Glory kann man das vergessen. Frischluft und Licht nicht bei diesem Guss:


      Es ist allerdings leider unmöglich, das Schiff ohne große Schäden zu beschleifen, um ein kaufbares Modellgräting zusammenzusetzen und draufzukleben. Auch Überkleben ist keine Alternative, denn dazu bräuchte man drei Gräting in genau der Größe des Rahmens. Der Nachkauf von Teilen fällt an dieser Stelle also aus. Zum Glück gibt es Hobbymaterial! Ich habe vor einigen Jahren einen Kasten mit vier Dutzend Bastelmessern und Ersatzklingen bekommen. Eines der Geräte aus diesem Kasten sieht folgendermaßen aus:


      Und was man in dieser Situation damit macht, ist selbsterklärend. Weniger selbsterklärend ist, dass man diesen Dorn fast bis zum Anschlag in den Schaum jagen kann, ohne das Gräting zu zerstören. Nur fast, denn wenn man den Dorn so tief da rein rammt, wie auf dem Bild zu sehen ist, geht es eben doch zu Bruch, aber ansonsten lässt sich das Material gut stauchen.


      Es muss also nur jedes einzelne Löchlein aufgestochen werden, damit die Öffnung größer und das Gräting durchlässiger wird.
      Die Devise lautet also: Zustechen! Ungezählte Male! Sofort ins Nächste, kaum dass man aus dem Vorigen raus ist! Ein Traum! (Vorsicht flach und P18!)
      Natürlich wird es kein perfektes Gräting, aber dadurch, dass mehr dunkle Farbe hineingelangen kann und ein potentiell angewendeter Trockenbürstpinsel wirklich nur noch die Gitterstäbe unter die Borsten bekommt, dürfte sich das Problem der zugelaufenen Öffnungen erledigen. Nach der Bemalung werde ich mich nochmal dazu äußern. Ohne Farbe sieht das Ganze im Vorher/Nachher-Vergleich so aus:


      Nachdem das Gräting-Problem seiner Lösung nähergebracht wurde, ging es an die Fenster. Die runden Löcher sind immer noch nicht ideal, aber auch in den letzten zwei Wochen blieb es dabei:
      Zitat von Schwertnarr
      eckige Löcher kann ich nicht bohren
      Die Fenster kranken an einem ähnlichen Phänomen wie die Grätings. Sie sind einfach hackedicht! Auf den Bildern kann man außerdem endlich erkennen, was ich im Eingangspost nicht gut zu Bild bekommen habe: (So gut wie) jeder Zierbalken ist kaputt. Riesenluftloch. Da frage ich mich doch: Zustand der Fenster = Zustand des Gießers?

      An dieser Stelle möchte ich am liebsten noch einmal die Säge nehmen. Nicht die niedliche Bastelsäge, die jeden Seemann die Füße gekostet, nein.
      Viel besser ist da doch eine laut kreischende Kreissäge, die in Beabsichtigung einer optischen Wohltat das Heck komplett absägt!
      Blöderweise würde das Boot dann sinken.


      ... aber besser sähe es aus...


      Naja, also absägen ist keine Alternative, also wird noch einmal der Multifunktionskasten gezückt. Auch dort findet sich immer mal wieder nützliches Arbeitsmaterial. Wie dieses hier. Es ist zwar keine optisch wohltätige kreischende Kreissäge, aber die Grundidee der Materialverminderung wird auch von ihm hochgehalten.


      Der Plan lautet wie folgt: Messer nehmen, Fenster auskratzen. Leicht gesagt, leicht getan. Der Schaum gibt nach! Man kann jedes Fenster auskratzen. Aber der Dämpfer folgt gleich auf dem Fuße: Wenn man das Fenster schön auskratzt, kommt eine überaus raue, schaumige Oberfläche zum Vorschein. Zu rau, als dass man Spiegelungen eines Fenster malen könnte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie die Farbe begieriger wegsaugt als eine Tonne voll Sägemehl.


      Die einzige Chance erhielte man, wenn man sich dünnstes Sperrholz auf die passende Größe schneidet, die Fensterrähmchen fleißig selbst einklebt und die ganze Konstruktion, die sich dann freilich von der Oberfläche abhöbe, aufklebte. Fällt aus!
      Zu den Fenstern muss also das harte Urteil ergehen: Unrettbar.

      So, das war's nun aber wirklich für diese Woche! Wenn es aufgehört hat, so unverschämt viel zu regnen, kann ich rausgehen und mit der Grundierung beginnen. Ich werde wohl erst eine Seite machen, dann die andere, und wenn alles trocken ist, die weiße schicht drauf. Ein Tag Arbeit allein dafür. YAY

      Zum Schluss noch ein erster Eindruck vom Schiff:



      Frohes Malen Euch allen!

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        #18
        AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

        Es ist wirklich eine Freude, Deinen Bericht zu lesen

        Mit diesem Schaumzeugs, aus dem das Schiff ist, kenne ich mich nicht aus, aber Du hättest die Oberfläche in den Fenstern evtl. mit Holzleim wieder glattbekommen. Nur als Anregung ohne jedes fundiertes Wissen

        Kommentar


          #19
          AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

          Zitat von sgt absalon
          Das ist un-fucking-glaublich!!!
          Erstmal ein großes Dankeschön, dass du uns so schön mit Bildern versorgst!!!
          Mein Respekt gilt deinem Durchhaltevermögen und deiner Detailverliebtheit!!!
          LG
          Der Sgt
          Zitat von Infecta
          Sehr toller Bericht und viele tolle Ideen!
          Außerdem mag ich deinen Humor und deine Art zu schreiben! Liest sich einfach super!
          Zitat von Serafin
          Es ist wirklich eine Freude, Deinen Bericht zu lesen
          Danke Danke! In dieser Community macht man das gern (=


          Zitat von Serafin
          Mit diesem Schaumzeugs, aus dem das Schiff ist, kenne ich mich nicht aus, aber Du hättest die Oberfläche in den Fenstern evtl. mit Holzleim wieder glattbekommen. Nur als Anregung ohne jedes fundiertes Wissen
          Hmmmmmmmmm
          Einen Versuch wäre es bestimmt wert, aber ich fürchte dabei um die Fensterrahmen, dass sie entweder zulaufen oder ich sie beim Kratzen sogar kaputt mache. Die scheinen wirklich nur draufgelegt zu sein. Bei einigen (von mir nicht angerührten) Fenstern sind sie sogar schon abgebrochen. Ich traue mich eigentlich nicht mehr an die Fenster ran, auch wenn das Bedürfnis groß ist, sie mit einer feinen Säge rauszunehmen und tatsächlich Holzbrettchen von demselben Format mit winzigen Fensterrahmen zu versehen und einzusetzen.
          Eine andere Idee war ein Lötkolben, aber nachher schmelze ich mir das ganze Achterdeck weg =x und dann die Dämpfe...

          Ich habe mich daher dafür entschieden, das Problem über die Bemalung zu regeln. Rahmen malen, wo keine mehr sind, und die Fenster durch dunkle Farbe exakt abgrenzen bringt hoffentlich optisch nochmal einen Ruck in die richtige Richtung.
          Zur Nor habe ich einen Kniff in der Hinterhand, den ich verrate, sobald er nötig sein sollte (;

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            #20
            AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

            Und wie wäre es, die Glasoberfläche mit einem Klarlack zu versiegeln? Würde dann glatt werden und nicht mehr saugen. Wenn du dann auch einen nicht zu dünnflüssigen Lack nimmst und die Fensterrahmen an den Stellen aufträgst, wo sie fehlen, so daß ein runder Wulst entsteht? Muß halt ein zähflüssiger sein. Vielleicht geht sowas auch mit dem Vallejo Putty 401.

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              #21
              AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

              Also, jetzt habe ich nicht nur zwei Montage in Folge mein Versprechen, stets Montag das Projekt zu aktualisieren, nicht gehalten; ich habe darüber hinaus auch keine nennenswerte Fortschritte am Schiff selbst gemacht. Oder besser "minder nennenswerte". Denn sonst bräuchte ich ja gar nicht posten.

              Es gibt da dann doch zwei Fortschritte:
              1.) 14 Kanonen, 30 Matrosen, 3 Pikenträger, 3 Musketiere, mehrere Kapitäne, Maate, Zauberer, Schiffsärzte. Nicht NUR gekauft, sondern auch (schlicht) bemalt. Bilder von denen gibt es gerade nicht, denn sie sind wirklich nicht schön bemalt. Auf Anfrage lüde ich wohl welche hoch, damit man sich ein genaueres Bild von der Beschaffenheit der Old Glory european Sailors machen kann. In Farbe erkennt man dann doch schon etwas mehr.

              2.) Das Schiff ist grundiert. Wer ein Schiff dieser Größe in schwarz und weiß grundieren möchte, verbraucht dabei je etwa eine halbe Dose Sprühgrundierung. Aus naheliegenden Gründen wurde auf Pinselgrundierung verzichtet...

              Ich habe mich im Übrigen nach einigen weiteren Experimenten dagegen entschieden, die Fenster weiter zu bearbeiten. Es ist möglich, aber mit einem unglaublichen Aufwand verbunden.
              Man kann nämlich das Fenster großzügig auskratzen, wobei man extrem behutsam vorgehen muss, denn je tiefer man kommt, desto instabiler wird der Schaum, der den Fensterrahmen darstellt. Das ist nur 0,5mm starkes, mäßig gegossenes Material und bricht in diesem Fall extrem leicht.
              Wenn man das dann doch irgendwie geschafft hat, kann man das Schiff auf die Seite legen und das entstandene Loch mit einer beliebigen, dickflüssigen Substanz füllen (z.B. Wassereffekt), die sich glatt liegt und aushärtet. Erst nach dem Aushärten des Fensters kann das Schiff wieder richtig herum gestellt werden.
              Nun müssen noch die angekratzten Fensterrahmen (denn die lassen wir ja stehen; täten wir das nicht, könnten man die Bordwand ebensogut zuspachteln) versiegelt werden. Milliputsaft oder dicker Lack/Pinselgrundierung leisten da gute Dienste.
              Pro Fenster hat man dabei etwa einen Arbeitsaufwand von einer halben bis einer Stunde, hauptsächlich wegen der nötigen extremen Vorsicht. Die Trocknungszeit des beliebigen Mediums nicht mit eingerechnet. Bei der Anzahl Fenster beläuft sich der Spaß dann auch ca. 50 Stunden. Eindeutig nichts, worauf ich Lust verspürte für ein Schiff, dass als Spielplatz für Spielminis dienen muss. Ich werde die Fenster daher so gut es geht bemalen und auf diesem Weg den schlechten Guss zu retuschieren suchen.

              So, jetzt bin ich so an dem Punkt angelangt, wo ich als Anfänger mit der Weiterarbeit zögere, aus Angst, das Schiff oder meine neue 40€-Airbrush von SimAir zu versauen. Ich habe einen Braunton von Model Air gekauft, mit dem ich das Schiff erstmal grundieren wollte. Aber irgendwie... scheint gerade jede Nebensächlichkeit die willkommenere Alternative zu sein, den Tag herumzubringen.
              Wisst Ihr zufälligerweise den ein oder anderen Tipp, um diese Angst vor dem Anfangen zu überwinden? Z.B. DAS Tut für Airbrushbenutzung? Falls ich das Problem nämlich in den Griff bekomme, gibt es spätestens zum 30.03. das grundierte und ein wenig schattierte Schiff.

              Das war's erstmal von meiner Seite. Ich pinsel noch ein wenig weiter an der Besatzung (der Klabautermann auf seiner Kiste ist noch nicht fertig, die 20 Ratten für den Laderaum auch nicht; und 12 weitere Figuren wie Schiffskaplan, Smutje, Schiffsjunge... harren ihrer Bestellung.
              Zuletzt geändert von Schwertnarr; 24.04.2012, 02:04. Grund: Satzstellung verbessert

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                #22
                AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                Puh!
                Nach etlichen Wochen betretenenen Schweigens in diesem Thread kann ich nun doch noch die Gelegenheit ergreifen, von den weiteren Arbeitsschritten an der Prinzessin Lamea zu berichten. Wie im letzten Post angedeutet, wurde das gute Stück mit je einer halben Dose Weißer und schwarzer Sprühgrundierung komplett grundiert und stand so auch die ganze Zeit bis heute fröhlich in der Botanik herum. Da sich nun beim besten Willen kein einziger historischer Beleg für schwarz-weiße Schiffe finden lässt (alte Filme sind leider keine historisch verbrieften Belege) , habe ich meine Angst vor dem ersten Airbrush-Strich (kann man das sagen?) überwunden und einfach mal losgelegt. Das Ergebnis war eine reine Katastrophe. Ich scheine schon das Mischen der Farbe bis zur richtigen Konsistenz versaut zu haben.

                Aber von Anfang an: Ich habe eine simple Airbush-Pistole von SimAir verwendet. Kommt für 40€ im Paket mit einer Dose Druckluft daher und lässt sich innerhalb von wenigen Minuten montieren und benutzen. Plug&Play sozusagen, ganz im Stile der alten Werbungen für Spielekonsolen.
                Bezüglich der Farben habe ich mich für ein Braun von ModelAir (Marron Dorado) entschieden, dazu speziellen Colour Thinner, da ich dem Medium Wasser bezüglich der empfindlichen Airbrush dann doch misstraut habe.
                Die Vorbereitung des großen Vergnügens sah dann erstmal so aus (Der Tisch wurde großzügig abgedeckt. Hab gehört, das sei nachhaltiger für saubere Oberflächen):


                Naja, wie Christian von Battlefield Berlin bei meinem Kauf schon angedeutet hat: "Das Mischverhältnis zwischen Farbe und Verdünner kann ein bisschen tricky werden." Er hatte Recht. Uneingeschränkt. In jeder Hinsicht. Auf jede Weise. Ein grausamer Mann.
                Was also hatte ich getan? Nun, ich habe natürlich erstmal die braune Farbe in das Gläschen gefüllt, dann etwa dieselbe Menge Thinner draufgetan. Ich hatte zuerst auch das Gefühl, dass es gut klappen würde, aber die ersten Sprühversuche sahen dann SO aus:


                Die Farbe war wässrig, ungleichmäßig aufgetragen, deckte beschissen. Alles in allem war's also ein echter Fauxpas. Ich hab mich erstmal nicht davon irritieren lassen und das Mischverhältnis halt angepasst: Etwas mehr Farbe, etwas weniger mehr Thinner als mehr Farbe. Ein Quäntchen mehr Verdünner als mehr Farbe und dann doch wieder etwas mehr an mehr Farbe als mehr Verdünner. Das Procedere ist sicherlich bekannt. Doch nichts half. Wenn es stimmt, dass ein Mann ein Schlachtfeld entweder tot oder siegreich verlässt (und das tut es, dafür ist Mann ja ein Mann), naja, dann hatte ich auf diesem da wohl rituellen Selbstmord begangen. Am Ende meiner Versuchsspanne (= Ende meiner Druckluftdose) sah das Schiff so aus:


                An dieser Stelle ein kurzes Statement: So schnell sich der Bericht auch runterliest, das war die schlimmste halbe Stunde meines Malerlebens. Es hat sich tatsächlich sehr nach Selbstmord (und eher wenig nach planvollem Ritual) angefühlt - zumindest hinsichtlich meiner guten Laune und meiner Motivation.
                Doch ein Mann ist kein Mann, wenn er nicht neue Kraft aus dem Gedanken schöpfen würde, mit dem größtem BÄM des Hauses weiterzumalen (Danke an jarhead aka Roman an dieser Stelle für die großartige Wortschöpfung des BÄM!)

                Also drauf gesch*****. Die Airbrush wurde ordnungsgemäß sauber durchgespült, auseinandergebaut, geputzt, mit Reiniger durchgedüst und steht blitzeblank im Fensterbrett (Hat jemand Interesse? Gebe sie für 15€ ab. Reiniger inklusive. Ich hasse sie für immer.) Ich habe meine gute alte Porzellanpalette geschnappt, die Farbflasche so fest hineingedrückt, dass sie am liebsten hätte zerbersten wollen und den dicken Farbklecks dann mit Verdünner und dem dicken Panzerbürstpinsel durchgerührt.


                Dann ging's ans Werk. Mit dem Pinsel sah ich schon viiieeel eher ein Licht am Ende des Tunnels. Es ging wesentlich zügiger voran. Doch nicht zügig genug. Und bevor ich nun über die Besonderheiten des Pinselns derartiger Flächen spreche, noch eine kleine Impression, was mein erster, dringender Impuls war, nachdem der Panzerbürstpinsel das Schiffsdeck berührt hatte.


                Genau! Wir lieben die Superlative! Es gibt an diesem Schiff keine nennenswerten Details. Die Spalten zwischen den Holzbohlen haben gut und gerne einen Millimeter Dicke. Im Maßstab würde das einigen Zentimetern und damit den sicheren Untergang (im doppelten Wirtsinn) jedes Schiffes bedeuten. Also warum einen besonders detailfreundlichen Pinsel wählen? Richtig, dafür gibt es keinen Grund. Es war Zeit für den Streithammer unter den Pinseln!

                Zum versprochenen "wie malt es sich auf derart großen Flächen?" Da wartete immerhin fast ein halber Quadratmeter auf mich. Nun, eigentlich ist es ganz einfach. Es geht ungefähr so:
                1. Eintauchen! Auf's Deck klatschen! Verstreichen.
                2. Eintauchen! Mehr auf's Deck klatschen! Verstreichen.
                3. Halt, da ist zuviel Farbe am selben Fleck, Farbränder sind unerwünscht.
                4. Farbe nachfüllen (= halbe Flasche in die Palette pressen), Farbe verdünnen (=Viertelflasche Verdünner hinterher).
                5. Eintauchen! Auf's Deck klatschen!! Verstreichen!!!
                6. Mehr!
                7. MEHR!
                8. MEEEHHHR!!!

                Nach 20 Minuten war die Farbe alle. Sie hat nicht für das ganze Schiff gereicht. Mit anderen Worten, und jetzt wird's wieder interessanter und geringfügig professioneller für alle Freunde des Hobbys da draußen: Ein Basecoat für die Pirate Hunter von Old Glory Miniatures erfordert ca. 40 mL Farbe + 20 mL Verdünner. Also drei Flaschen ModelColor. Nur für das Basecoat. Ursprünglich wollte ich ja die Farbe aus der Berechnung für den Preis des Schiffes ausklammern, aber da bereits das Basecoat so viel Farbe verschlingt, werde ich ganz am Ende doch noch einmal über die Farbpreise sprechen. Denn für dieses Schiff kauft Ihr Farbe. Und ausschließlich an diesem Schiff verbraucht Ihr sie auch. Versprochen! Das Auftragen mit einem Streithammerpinsel macht sich eigentlich ganz gut. Es ist eben wirklich sehr darauf zu achten, dass keine Farbpfützen stehen bleiben. Die geben HÄSSLICHE Flecken. Und da Farbränder darüber hinaus die elende Eigenschaft haben, Unebenheiten zu erzeugen, kann man sie nichtmal zufriedenstellend übermalen.

                Ganz zum Schluss nun schulde ich Euch noch zwei Fotos. Beide Seiten der Pirate Hunter, nach Aufbrauch meiner Farbreserven. Es fehlt noch so einiges, und ein Basecoat ist es nicht. Denn wie leicht zu erkennen ist, deckt die Farbe noch nicht.



                Das war's für diese Woche. Am kommenden Montag gibt es wieder Neuigkeiten, denn ich rechne fest damit, dass zum Wochenende neue Farbe ins Haus geflattert ist. Sollte der Bericht dieses Mal etwas zu salopp und albern ausgefallen sein, bitte ich um Entschuldigung. Ich glaube, meine Verstimmung über die Airbrushmisere schlägt immernoch ein klein wenig auf mein Gemüt. Auch in dieser Hinsicht gelobe ich Besserung. Macht's mir nicht nach (also den gute-Laune-Ritualmord)!

                In diesem Sinne: Keep on happy painting.

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                  #23
                  AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                  Ich glaube bei der Größe des Schiffes würde ich versuchen mich mal auf Modellbauforen, bei Leuten, die in diesem Maßstab bauen, schlauzumachen. Mit den kleinen Vallejo-Flaschen wirst Du vermutlich nicht wirklich günstig fahren.

                  Mir, ohne Modellbauerfahrung, würden nur ad hoc Tamiya-Farben (alkoholverdünnt) für den Airbrush einfallen oder Farben in größeren Töpfen, wie die Marabu "Decormatt acryl". Die kosten so 2-3€ für 50ml. Wenn man die entsprechend verdünnt, kann man damit bestimmt auch gut und dünn malen. "Brushguy" hat wohl eine Menge Erfahrung mit diesen Farben.

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                    #24
                    AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                    Vielen Dank für die kurzweiligen und sehr sympathischen Berichte! Bin immer wieder fasziniert von solchen detailverliebten Projekten, in denen so viel Arbeit steckt.

                    Bis jetzt hat sich aus meiner Sicht jeder Zukauf von Material wirklich gelohnt! Dein selbstgestaltetes Geländer ist so viel schöner als das eigentlich zum Schiff gehörige!

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                      Vielleicht mal Air Color von Vallejo ausprobiert...? Bei funktioniert das klasse...

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                        #26
                        AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                        Ich würd auch Tamiya Töppe oder gleich das Tamiya "Grundierspray" in der entsprechenden Farbe besorgen.

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                          #27
                          AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                          Zitat von Lendur Beitrag anzeigen
                          Vielleicht mal Air Color von Vallejo ausprobiert...? Bei funktioniert das klasse...
                          Ist die Air Color von Vallejo eine andere als ModelAir? Falls nein, hatte ich genau die. Dann dürfte der Fehler immernoch an meinen fundamentalen Non-Skills mit der Airbrush-pistole liegen ^^

                          Zitat von zaphod Beitrag anzeigen
                          Ich würd auch Tamiya Töppe oder gleich das Tamiya "Grundierspray" in der entsprechenden Farbe besorgen.
                          Über Grundierspray habe ich tatsächlich zu Beginn nachgedacht. Im Nachhinein (genauere Betrachtungen zum Thema Farbe werde ich präsentieren, wenn der Schiffsrumpf bemalt ist) wäre das wohl eine Alternative gewesen. Denn ob ich jetzt zwei halbe Dosen schwarz-weiß Grundierung nehme oder gleich braune Grundierung aufsprühe... Naja.

                          Ich habe nunmehr auch Maßnahmen ergriffen und letzte Woche eine hinreichende Menge an Farbe bestellt. Es gibt "opaque acrylic gouache" von Vallejo. Gouachefarbe ist wasserverdünnbar, und eine Flasche kommt mit 200mL daher.

                          Heute habe ich dann endlich die Nachricht bekommen, dass die Farbe da sei und rausgeschickt wurde. Es wird also am Montag wieder was mit einem weiteren Bericht. Thema: "Lohnt sich Vallejos Gouachefarbe?"

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                            #28
                            AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                            Am Anfang, dachte ich: Naja, er baut ein Schiff. Klingt nich so spannend .... dann hab ich zum Glück weiter gelesen. Wie einer meiner Vorgänger schon sagte, ist es total spannend wie viel Fleiß und Ehrgeiz in so ein Projekt einfließen kann. Ich finde es auch sehr angenehmen deinen Schreibstil zu lesen. Ist ein wenig wie einer von diesen kühlen ironischen Krimiserien die im privaten laufen ^^

                            Ich finde du machst bisher alles richtig. Alles ist Neuland für dich, und die gehst die Sachen echt toll an. Die neuen Niedergänge (?) und besonders die neuen Geländer sind super gelungen und sehen klasse aus. Was das Airbrushen angeht ... naja, also bei so einem großem Projekt hätte vielleicht ein wenig Probebrushen an einem grundiertem Stück Holz oder so sicher nicht geschadet :p Aber auch da macht deine 'Streithammerpinselmethode' einen guten Eindruck. ich weiß nicht wie dein weiteres Vorgehen ist, aber ich denke am einfachsten ist es wenn du sämtliche Schattierungen mit Inks machst.

                            Bin auf jeden Fall sehr gespannt wie es weiter geht, und ob schlechte oder einfache Bemalung hin oder her, ein abschließendes Bild mit fertigen Schiff und voller Besatzung bist du uns schuldig :D

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                              Ich liebe Deinen Schreibstil, Frau Pinselkollegin Ich glaube ich hätte auch ne bunte Grundierung genommen z.B. von Army Painter. Mit der AB führe ich auch noch einen aussichtslosen Kampf (zugegebenermaßen habe ich mich noch nicht ausreichend damit beschäftigt - ist mir irgendwie zu technisch).

                              Ich wünsche dir weiterhin viel Ausdauer bei diesem Mamutprojekt. Wash sollte ja gut aussehen bei der Holzstruktur. Vallejo hat/hatte mal "Woodgrain" ist vielleicht dafür ganz brauchbar.

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Jenseits des Horizonts - Die Prinzessin Lamea sticht in See

                                So könnte man das Deck evtl. vom restlichen Holz absetzen - wenn man das möchte. Aber anscheinend gibts die Farbe nicht mehr ich finde nur noch Natural Wood Und wieder eine liebgewonnene Farbe weniger.

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